Offener Ganztag: Familien stärken, Qualität sichern – jetzt handeln!

Wassenberg hat beim Offenen Ganztag viel erreicht – und steht doch an einem Wendepunkt. 90 Prozent aller Grundschulkinder haben einen OGS-Platz – ein Spitzenwert im Kreis Heinsberg. Das ist auch dem großen Engagement der vielen ehrenamtlich getragenen Trägervereine zu verdanken. Doch wir sehen nun: Das bisherige System stößt an seine Grenzen.

Ein Wandel, der ansteht – und vielen Sorgen macht

Die Anforderungen an den Offenen Ganztag haben sich in den letzten Jahren stark verändert: Inklusion, Kinderschutz, Fachkräftemangel, gestiegene pädagogische Anforderungen – und nicht zuletzt der ab 2026 greifende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Die Gesellschaft entwickelt sich weiter, Eltern brauchen Verlässlichkeit, Kinder brauchen gute Betreuung und Förderung. Kurzum: Der OGS ist längst kein „Betreuungsangebot“ mehr – er ist ein zentraler Bestandteil des Bildungssystems geworden.

Umso irritierender ist, wie mit der aktuellen Situation umgegangen wird. Statt konstruktiver Gespräche herrscht Stillstand. Das Statement der CDU im Ausschuss für Bildung, Soziales und Generationenfragen war ein Offenbarungseid: Weiter so, Hauptsache billig.

Wir sagen: Familien, Kinder und Pädagog*innen gehören ins Zentrum der Diskussion!
Wir als Grüne Wassenberg stehen klar für eine Weiterentwicklung der OGS-Strukturen. Was wir jetzt brauchen, ist kein Festhalten am Status quo, sondern ein klares kommunales Konzept mit Qualitätsstandards, Transparenz und Beteiligung.

Dazu gehören:

  • Einheitliche, verbindliche Qualitätsstandards für alle OGS-Angebote in Wassenberg
  • Ein kommunales Rahmenkonzept, das Entwicklung, Planung und Finanzierung regelt
  • Die Beteiligung aller Akteure: Schulen, Eltern, Träger, Verwaltung und Politik
  • Transparente Kostenmodelle, die die Eltern nicht überfordern, aber Qualität ermöglichen
  • Ein klares Bekenntnis zur Professionalisierung, wo sie notwendig ist – bei gleichzeitiger Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements

Keine Entscheidungen über die Köpfe hinweg
Wir kritisieren, dass die Schulen und OGS-Träger bislang kaum in Gestaltungsprozesse einbezogen wurden – obwohl OGS und Schule heute untrennbar zusammengehören. Es kann nicht sein, dass dort, wo täglich pädagogisch gearbeitet wird, kein Mitspracherecht besteht. Auch das wurde in der letzten Sitzung deutlich – und klar benannt.

Verantwortung übernehmen – jetzt!
Es ist unsere Verantwortung als Politik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit gute Bildung und Betreuung in Wassenberg auch in Zukunft gesichert ist. Ein „Weiter so“ gefährdet genau das, was wir heute noch als Stärke verkaufen: die hohe Versorgungsquote und das Vertrauen der Eltern.

Unser Fazit: Qualität sichern. Mitgestalten ermöglichen. Familien stärken.
Wir fordern, dass jetzt ein offener, transparenter Prozess startet, in dem alle Modelle auf den Tisch kommen: Vom bisherigen Trägermodell über einen externen Träger bis hin zu einer zentralen kommunalen Lösung. Nur mit verlässlichen Zahlen und offener Diskussion können wir am Ende tragfähige Entscheidungen treffen – für unsere Kinder, unsere Familien und unsere Stadt.

Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – mit Augenmaß, mit Herz und mit Haltung.

Artikel teilen

Du möchtest mehr erfahren?

Weitere Artikel aus der Kategorie Jugend, Bildung & Soziales

Lerne uns kennen

Demoseite "Grün Neu Denken" von LENZGALLE.

Zurück zur Übersicht